Trecker, Obst und viele helfende Hände zeichnen Tintrup aus
„Tintrup ist ein schönes Örtchen, in dem man gerne wohnt“, sagt Thomas Spieker, der seit 2014 Ortsvorsteher des Blomberger Vororts Tintrup ist. Hier kenne man sich, über die Gartenzäune hinweg lasse es sich mit den Nachbar*innen schnacken und den vorbeifahrenden Autos werde höflich zugewunken. Der Fahrende sei schließlich bekannt.
„Für uns Tintruper*innen ist das Dorf nicht nur ein Wohn-, sondern ein Lebensraum. Hier treffen wir aufeinander und planen gemeinsam Veranstaltungen“, beschreibt Spieker. Ausgerichtet werden die Feierlichkeiten wie das Sportfest, das Osterfeuer, der Schnatgang sowie das Mai- und Himmelfahrtsfest von den ansässigen Vereinen: dem Trecker-Team, dem FC Tintrup (FCT) und dem Handwerker- und Zieglerverein.
Doch die Tintruper können nicht nur feiern. Jeder der Vereine hat eine bestimmte Funktion in der Dorfgemeinschaft inne. Die Handwerker*innen und Ziegler*innen zeichnen unter anderem für die Instandhaltung der 26 Ruhebänke sowie der 120 Nistkästen verantwortlich und der Sportverein pflegt beispielsweise freie Landschaftsflächen.
Gaststätten gibt es dagegen keine mehr im Ort, der rund 320 Einwohner*innen hat: Der Gasthof Zur Erholung brannte 1980 als geselliger Anlaufpunkt ab. Seit 1988 existiert allerdings eine Schutzhütte am Tintruper Erdbeerstadion, die der Dorfausschuss und die Vereine vor Jahren in Eigenregie erweitert haben. Denn: Die Räumlichkeiten werden vor allem im Sommer gerne für Veranstaltungen genutzt – ganz gleich, ob für öffentliche oder private Zwecke.
Doch wie in vielen anderen Dörfern auch habe sich der demografische Wandel in Tintrup bemerkbar gemacht. „Umso wichtiger ist es, dass wir das bestehende Vereinsleben aufrechterhalten“, betont Spieker.
Dennoch findet der Ortsvorsteher, dass das Gemeinschaftsangebot für Tintrup gut und ausreichend ist. „Auf das Jahr gesehen bieten die Vereine nach wie vor zahlreiche Aktivitäten an, denen sich viele Tintruper*innen anschließen. Neue Gesichter sind dabei immer mehr als willkommen“, so Spieker.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort als Tydendorp 1411, das Gut Tintrup im 13. Jahrhundert erbaut. 1970 folgte die Eingemeindung in die Großgemeinde Blomberg. Da gab es übrigens bereits keine Dorfschule mehr, da die bereits vier Jahre zuvor geschlossen werden musste. Über die dörflichen Grenzen hinaus bekannt ist Tintrup für den Obsthof Brunsiek. „Und nicht zu vergessen sind die charmanten Wanderwege, die um Tintrup herumführen“, steuert der Ortsvorsteher noch bei.