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Zusammenhalt wird in Eschenbruch großgeschrieben

Am äußersten östlichen Rand der Großgemeinde Blomberg liegt der Ortsteil Eschenbruch – und mit rund 450 Einwohnern*innen, was die Zahl der Bewohner*innen anbetrifft, im guten Mittelfeld der Blomberger Dörfer. Allerdings ist Eschenbruch quasi noch mal viergeteilt und besteht aus den früheren Gemeinden Klus, Hiddensen, Eschenbruch und Graben.

Auf dem sportlichen Segment sind die Eschenbrucher*innen vor allen Dingen im Pferdesport aktiv. Reithallen gibt es rund zehn Kilometer vom Kern der Nelkenstadt entfernt ebenso wie zahlreiche Unterstellmöglichkeiten für Pferde. Wer sich im entsprechenden Verein für die Vierbeiner engagieren möchte, kann dies beim Reit- und Fahrverein Hubertus tun.

Aber auch ab davon hat bei den Eschenbrucher*innen das Vereinsleben einen großen Stellenwert: Aktiv sind ein Männergesangverein, der sich auch für Frauen geöffnet hat, der Heimat- und Verkehrsverein, der Schützenverein, zwei Damenschießgruppen, die Löschgruppe der Blomberger Feuerwehr, ein Turnverein sowie der Frauenkreis. Zu den Veranstaltungshöhepunkten im Dorf gehören das Schützenfest, das Osterfeuer, die Schießabende oder Reitturniere. Darüber hinaus finden regelmäßig Ausflüge oder Aktionstage des Heimatvereins statt. „In Eschenbruch ist immer viel los. Wer Lust hat, ist bei den Veranstaltungen immer herzlich willkommen“, so Nicole Kästing, die seit Ende 2020 Ortsvorsteherin des Dorfes ist. Das Schöne sei, dass sowohl in den Vereinen als auch bei den Dorffesten das Alter keine Rolle spiele. So sei die Jüngste in der Damenschießgruppe um die 20 Jahre alt, die Älteste über 60. Genauso verhalte es sich auch bei den Tagesausflügen, an denen eine bunt gemischte Gruppe teilnehme.

Treffpunkt für alle Institutionen und Gruppen ist mittlerweile das neue Dorfgemeinschaftshaus. In einem Gemeinschaftsprojekt von Stadt, Dorfgemeinschaft und Architekturbüro entstand für über 300.000 Euro der zentral an der Winterbergstraße gelegene Mittelpunkt des dörflichen Lebens. Die offizielle Einweihung fand Anfang Februar 2014 statt.

Die GbR Dorfgemeinschaft, die neben ihrer Arbeitsleistung auch 40.000 Euro Eigenkapital eingebracht hat, hat mit der Stadt als Eigentümerin einen Nutzungsvertrag über 20 Jahre geschlossen und kommt für die laufenden Kosten vollkommen eigenständig auf. Das Gebäude setzt sich einerseits aus dem erhaltenen Saal, andererseits aus dem Neubau zusammen, bietet 180 Personen Platz und wird von verschiedenen Vereinen oder Privatpersonen genutzt. Zudem gibt es in Eschenbruch einen Grillplatz mit Hütte. Die Sanitäranlagen, die dort bei Veranstaltungen zur Verfügung stehen, sind erst kürzlich saniert und erweitert worden.

Besonders ist laut Kästing darüber hinaus der Zusammenhalt in Eschenbruch: „Vor 16 Jahren bin ich selbst zugezogen und hatte die Sorge, dass man immer die Zugezogene bleibt. Doch die Eschenbrucher*innen sind super menschenfreundlich und machen es einem leicht, Anschluss und einen Platz in der Gemeinschaft zu finden. Ich liebe dieses Dorf.“ Zudem positiv: Eschenbruch verfügt über schnelles Internet. „Das haben wir vor allem Gabriele Licht, die vor mir Ortsvorsteherin in Eschenbruch war, zu verdanken“, so Kästing.

Im wahrsten Sinne des Wortes sehenswert ist der Panoramablick vom Aussichtspunkt Melchers Ruh, der sich auf dem über 425 Meter hohen Winterberg befindet und 2012 neu gestaltet wurde.

Alle geschichtlich Interessierten dürften Gefallen an der – ebenfalls 2012 – aktualisierten Dorfchronik finden, die alle nennenswerten Eschenbrucher Begebenheiten aus den vergangenen mehr als 650 Jahren beleuchtet. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hiddensen 1350. Damals nämlich verkaufte Graf Heinrich VIII. von Schwalenberg den Ort an die lippischen Landesherrn. Jedoch reicht die Historie Hiddensens deutlich weiter, womöglich bis ins 10. Jahrhundert, zurück, was Untersuchungen auf dem alten Friedhof ergeben haben. Die erste Erwähnung Eschenbruchs – als Tom Esche – datiert aus dem Jahr 1483. Endgültig zum einstigen Fürstentum Lippe kam das heutige Eschenbruch 1839.