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Istrup wartet mit vorgeschichtlichen Funden und regem Vereinsleben auf

Direkt im Herzen der Großgemeinde Blomberg liegt der größte Ortsteil der Nelkenstadt: Istrup. Fast 1600 Einwohner*innen leben rund um die Ostwestfalenstraße, die mitten durch das Dorf führt. Diese Hauptverkehrsader macht den Vorort der Nelkenstadt, der sich rund vier Kilometer entfernt vom Stadtzentrum befindet, einerseits attraktiv, da die Wege nach Detmold oder Lemgo kurz sind. Andererseits bringt er für die Bewohner*innen aber auch Belastungen mit sich. 15.000 Fahrzeuge rauschen Tag für Tag durch den Ort, sorgen für Lärm, weshalb es immer wieder den Ruf nach einer Ortsumgehung gibt.

Biegt man aber von der Ostwestfalenstraße ab, bietet sich ein ganz anderes Bild von einem beschaulichen, unaufgeregten Istrup. „Die strukturellen Voraussetzungen sind gut. Hier gibt es Kindertagesstätte, Tankstelle, Einzelhandel und Gewerbe“, unterstreicht Ortsvorsteher Jürgen Berghahn, der dieses Amt seit 2004 innehat.

Dazu kommen eine große evangelische Kirche, zwei landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe, eine Mehrzweckhalle, ein Sportplatz und mit einer Bäckerei auch noch ein gastronomisches Angebot – was angesichts der Tatsache, dass mit dem Lindenkrug Mitte 2012 die letzte verbliebene Gaststätte für immer ihre Tore geschlossen hatte, wichtig ist. Damit musste das Dorf Abschied von einer wahren Institution nehmen, schließlich hatte Besitzer Udo Topp selbst über 30 Jahre hinter der Theke gestanden und die Schankkultur am Ort des Lindenkrugs lässt sich sogar bis ins Jahr 1650 zurückverfolgen. Über den Schießverein kann zumindest ein Teil der Räumlichkeiten als Vereinsheim weiter genutzt werden.

Absolut intakt ist das Vereinsleben. Vorhanden sind der TuS Blau-Weiß, Schießsportverein, Spielmannszug, Heimatverein und das Rosenrott, das zum Alten Blomberger Schützenbataillon gehört. Die Kinder besuchen die Grundschulen in Großenmarpe oder Reelkirchen. „Wir haben mit dem Dorfausschuss und der Dorfgemeinschaft, die von den Vereinen und Institutionen getragen wird, ein gutes und engagiertes Netzwerk“, meint auch Jürgen Berghahn.

Landschaftlich verfügt Istrup ebenfalls über einige Höhepunkte und Naturfreund*innen können die Umgebung auf zwei Rundwanderwegen erkunden, die durch einige reizvolle Naturschutzgebiete führen. Die Schutzhütten und Bänke des Heimatvereins bieten dabei eine gute Rastmöglichkeit. Darüber hinaus haben Wandergruppen die Möglichkeit, einen Stopp am Steinbruch und in der Waldhütte zu machen.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Istrup 1361 als Isinctorp, die entsprechende Umbenennung folgte 1676. Dabei reicht die Besiedlungsgeschichte der Gegend um Istrup noch bedeutend weiter zurück. Steinbeile aus der Jungsteinzeit, die mehrere Tausend Jahre alt und im Lippischen Landesmuseum in Detmold ausgestellt sind, zeugen davon. Zudem existiert ein Mammutzahn, der einst bei den Grabungen für einen Brunnen an der Detmolder Straße gefunden wurde.