Inhalt

Großenmarpe ist fit für die Zukunft

Kurze Wege, die Nähe zur Natur und ein ausgeprägtes Gemeinschaftsgefühl – das alles ist im drittgrößten Blomberger Ortsteil zu finden: in Großenmarpe. Etwa 14 Kilometer sind es bis nach Detmold, acht bis Barntrup und auch Lemgo oder Bad Meinberg sind in weniger als 20 Minuten zu erreichen. „Wer lag hier noch nicht im Bach? Ich würde sagen, das sind die wenigsten“, schmunzelt Peter Siegmann. Der Ortsvorsteher von Großenmarpe spielt dabei auf die naturnahen Plätze an, die das 1200-Einwohner*innen-Dorf zu bieten hat. „Es freut mich zu sehen, wenn die Kinder an der Marpe spielen und es hier an der frischen Luft sichtlich genießen“, führt er weiter aus.

Neben der Natur sind die Großenmärper*innen besonders stolz auf ihren Zusammenhalt. „Einst waren im Ort drei Lebensmittelgeschäfte ansässig, heute existiert keines mehr von ihnen. Das ist zwar schade, aber wir helfen uns gegenseitig, indem wir auch mal Einkäufe für unsere Nachbar*innen erledigen“, erklärt Siegmann.

Einen wesentlichen Anteil am intakten Gemeinschaftsgefühl haben die Vereine. Dabei handelt es sich um Turn-, Schützen- und Gesangsverein und die Marpetaler Blaskapelle. Regelmäßige Veranstaltungen wie das Schützen- oder Sportfest bilden dabei die Höhepunkte im Terminkalender. „Und dann sind auch wirklich fast alle mit dabei“, freut sich der Ortsvorsteher.

Trotz der Nähe zur Ostwestfalenstraße können die Großenmärper viel Ruhe genießen. Dies liege unter anderem an der gegenseitigen Rücksichtnahme. „Im Sommer ist es gut zu beobachten: Wenn der Nachbar oder die Nachbarin anfängt, den Rasen zu mähen, startet wenig später der oder die Nächste seinen Mäher. Dann ist es wieder ruhig – wie im Urlaub“, schwärmt Peter Siegmann. Hinzu kämen die großen Grundstücke, die Großenmarpe zu bieten hat.

Im Herzen des Dorfs befindet sich der Gasthof Marpetal. Dass dieser nur noch zweimal pro Woche geöffnet hat, bedauern die Großenmärper*innen. Ansonsten stehe der Saal vor allem den Vereinen zur Verfügung, um dort ihre Treffen und Versammlungen abzuhalten.

Darüber hinaus existieren Sportplatz, Turnhalle, Hartgummiplatz und Schützenhaus. In Eigeninitiative und mit Unterstützung der Stadt Blomberg haben die Großenmärper*innen erst kürzlich die sanitären Anlagen am Sportplatz renoviert. Und auch dem demografischen Wandel wirken sie entgegen. So stellt beispielsweise der Pielberg ein attraktives Baugebiet dar, in dem immer wieder neue Häuser entstehen. „Das belebt das Dorf ungemein“, merkt Siegmann an.

Dass Traditionen im erstmals im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnten Marpe – gleichzeitig auch die Bezeichnung für einen Bach – nicht auf der Strecke bleiben, zeigt sich an der Tatsache, dass es im Ort weiterhin landwirtschaftliche Betriebe gibt, von denen einige nach wie vor im Vollerwerb betrieben werden.

Zudem positiv: Durch Grundschule und Kindertagesstätte ist Großenmarpe attraktiv für umzugswillige Familien. Die Attraktivität wird durch den Umstand, dass es zahlreiche Handwerks-, Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe gibt, nochmals gesteigert.

Um den Zusammenhalt und die Identifikation der Bewohner*innen mit ihrem Dorf zu stärken, hat der ehemalige Ortsvorsteher Erhard Oerder sogenannte Patenschaftsverträge ins Leben gerufen. Diese regeln, dass sich Vereine und Privatpersonen um die Pflege und den Erhalt verschiedener Dinge und Objekte kümmern. Dies tun die Einwohner*innen bis heute. Seit Jahren nimmt Großenmarpe außerdem am Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teil – und das mit großem Erfolg. 1991 stand sogar Platz eins zu Buche.