In Blomberg ist Geschichte greifbar
Die Stadt Blomberg kann getrost als Kleinod historischer Baukunst bezeichnet werden. Schon die Auffahrt zur Stadt, die zwischen 1231 und 1255 gegründet wurde und damit eine der ältesten in Lippe ist, bevor es durch das Niederntor geht, ist imposant. Das einzig erhaltene Stadttor in Lippe kann sogar besichtigt werden.
Bestens erhalten sind auch die meisten der rund 250 Fachwerkhäuser. Die einstigen Lebensbedingungen der Kauf- und Ackerleute und Handwerker sowie der Leineweber und Tagelöhner können nicht zuletzt anhand der vielen Tafeln an zahlreichen Häusern bestens nachvollzogen werden.
Interessant sind aber nicht nur Langer und Kurzer Steinweg und Neue Torstraße – also die größeren Blomberger Verkehrsadern –, sondern selbstverständlich auch die kleinen, verwinkelten Gassen oder die mit Kopfstein gepflasterten Kuh- und Petersilienstraße. Wer auf geschichtsträchtigen Pfaden wandeln und tief in die Historie einer imposanten Kleinstadt eintauchen möchte, ist in Blomberg genau richtig.
Auf dem Marktplatz bleiben die Blicke an Alheyd-Brunnen und dem über 425 Jahre alten Rathaus hängen. Nur unweit davon befinden sich Burg, Klosterkirche und Martiniturm – allesamt Bauten, die das Stadtbild über viele Jahrhunderte hinweg geprägt haben und das auch noch heute tun.
Geschichtsinteressierte haben in Blomberg außerdem die Möglichkeit zu einem ganz besonderen Stadtrundgang – und zwar anhand der sogenannten Geschichtszeichen, von denen insgesamt sieben existieren. „Die sind anlässlich des 725-jährigen Bestehens der Stadt Blomberg entstanden. Federführend war der Heimatverein, der eine begehbare Geschichtsausstellung schaffen wollte“, erläutert der Blomberger Stadtarchivar Dieter Zoremba.
Im Seligen Winkel geht es um Hostienfrevel und Brunnenwallfahrt, mit der Burg wird der Sitz der einstigen Landesherrn genau beleuchtet, am Langen Steinweg Handel und Wandel, an der Kuhstraße Landwirtschaft und Handwerk, an der Petersilienstraße die ehemalige städtische Wasserversorgung. Darüber hinaus gibt es Informationen zum Heutor – einem der früheren Blomberger Stadttore – und zum Martiniturm, dem ältesten Gebäude der Stadt.
Und auch, wer sich der Natur ein Stückchen nähern möchte, ist in der Kleinstadt genau richtig. Der Nelkenweg bietet Wanderern nämlich auf 42 Kilometern die Möglichkeit, sich ein genaues Bild vom Blomberger Becken zu machen. Die Gesamtstrecke kann selbstverständlich auch in Etappen bewältigt werden und streift das Gros der insgesamt 18 Stadtteile.