Burg Blomberg war einst Sitz der Edelherren
Um historisch wertvolle Gebäude, Straßen und auch Begebenheiten vorzustellen und näher zu beleuchten, gibt es in Blomberg gleich mehrere Geschichtszeichen.
Eines davon ziert den Garten der Burg. Auf dem entsprechenden Schild schreibt der für den Text verantwortliche Dr. Heinrich Stiewe: „Bei der Gründung der Stadt Blomberg um 1250 war eine Burg als Sitz der Edelherren zur Lippe fest mit eingeplant.“
Ein Grund dafür war sicherlich die strategisch günstige Lage an der höchsten Stelle der Stadt. Sitz der Landesherren – im 15. Jahrhundert fanden hier sogar die Lehnstage statt – blieb die Burg bis 1447, wobei die nicht dauerhaft dort lebten.
Dann folgte in der Soester Fehde die nahezu komplette Zerstörung. Ab 1567 ließ Graf Simon VI. das Gebäude in seiner heutigen Form ausbauen. 1748 kamen Burg und Amt Blomberg in den Besitz der Fürsten zu Schaumburg-Lippe, die Stadt gehörte weiterhin zu Lippe-Detmold. Ab 1838 gelangte das Amt erneut zurück an das Fürstentum Lippe-Detmold, die Burg konnte erst 1962 zurückerworben werden, war lange ein Hotel (und soll das bald auch wieder sein).
Vor dem Burggarten befindet sich der Pideritplatz, der zu Ehren des fürstlich-lippischen Oberregierungsrates Karl Dietrich Piderit so heißt, früher bewusst von Bebauung freigehalten und als wüste Stelle bezeichnet wurde. „Der Pideritplatz ist aus militärischen und verteidigungstechnischen Gründen früher nicht bebaut worden, da man im Falle eines Angriffs freies Blick- und Schussfeld haben wollte“, erläutert Stadtarchivar Dieter Zoremba und fügt an: „Die Burg war gegenüber der Stadt noch mal gesichert. Das hatte den Grund, dass bei einer Eroberung der Stadt von dort aus die meiste Gefahr für die Burg ausgegangen wäre.“
Direkt an der Zufahrt zur Burg errichtete man 1572 das Amtshaus, das einst dem Drosten beziehungsweise Amtmann als Wohnhaus diente. Auffällig schön sind das Erscheinungsbild mit den aufwendigen Schnitzereien und der idyllisch gelegene Blumengarten.
Wie in der damaligen Zeit üblich gehörte zu einer Burg aber nicht nur ein Amtshaus. Auch verschiedene andere Gebäude waren ein Teil davon.
Eines davon ist das jetzt unter dem Namen Alte Meierei bekannte Kulturhaus, wo diverse Veranstaltungen stattfinden. An die frühere Funktion als zur Burg gehörendes Wirtschaftsgebäude erinnert noch der Name Meierei.
Einzig erhalten ist das 1711 neu errichtete Schweinehaus. Auf dem Meierei-Gelände begründete Christian von Ulmenstein einst die Nelkenzucht, die die Familien Vöchting und Gronemann anschließend fortführten.
1808 wurde die Meierei vor die Stadt auf das Gut Blomberg verlegt. Interessant ist auch, dass, wer vom Gelände der Burg aus vor die Stadt wollte, nicht extra den Weg durch die Stadttore nehmen musste.
Direkt am Burgzugang befindet sich die Weinbergpforte, auf dem Meierei-Gelände die sogenannte Kuhpforte. Die bekam ihren Namen deshalb, weil laut Dieter Zoremba die Hirten früher das Vieh durch die Kuhpforte aus der Stadt hinaus ins Flachland trieben.