Nutzfunktion: Stadtwald ist mehr als Erholungsort und Lebensraum
Ein Ort der Ruhe und Erholung – und zudem Lebensraum für verschiedene Pflanzen- und Tierarten. Diese Charakterisierung trifft auf den Blomberger Stadtwald zu.
Aber: Wie andere Wälder auch ist der Stadtforst seit Jahrhunderten mit wirtschaftlichen Zwecken verbunden. Diese wirtschaftlichen Zwecke stehen ausdrücklich nicht im Widerspruch zur Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes.
Das ist mit wirtschaftlichen Zwecken gemeint
Aus wirtschaftlicher Sicht interessant ist in Bezug auf den Blomberger Stadtforst natürlich die Tatsache, dass der Wald mit Holz einen gefragten und nachwachsenden Rohstoff bereitstellt.
Das Holzgeschäft ist und bleibt das Kerngeschäft des Eigenbetriebs Stadtforst. Deshalb umfasst die Nutzfunktion zwei entscheidende Bereiche. Das sind:
- Holzernte
- Holzverkauf
Auf dem Gebiet der Holzernte sind die Waldarbeiter*innen ein ganz zentrales Element. Oft sind das gut ausgebildete Forstwirt*innen, die Planungen in die Tat umsetzen und verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen.
In Blomberg unterstützen zudem oft die Mitarbeitenden des städtischen Bauhofs. Trotzdem sind für einen Teil des Holzeinschlags auch schon jetzt moderne Maschinen im Einsatz – aus wirtschaftlichen Gründen.
Schadensvermeidung spielt eine große Rolle
Was die Maschinen anbetrifft, wird im Stadtforst auf Harvester gesetzt. Diese Vollernter fällen Bäume, schneiden sie entsprechend zu und entfernen Äste.
Zum anderen kommen Forwarder zum Einsatz. Forwarder sind für den Transport des Holzes aus dem Bestand zuständig.
Das alles geschieht schonend für den Waldboden und die nähere Umgebung, da einzelne Stämme aus dem Bestand entfernt werden, ohne andere Bäumen zu schädigen. Und: Die Harvester sind ausschließlich auf speziellen Erschließungslinien im Wald unterwegs.
Der Transport des Holzes nach dem Fällen der Bäume ist somit nur über sogenannte Rückewege beziehungsweise Rückegassen bis zu den Forststraßen möglich, von wo aus der Weitertransport per Lkw stattfindet.
Diese Form der Feinerschließung beschränkt das Befahren des Waldes und schont so die sensible Flora und Fauna.
Die Maschinen arbeiten effizient und vor allem sicher, da die*der jeweilige Maschinenführer*in sich geschützt in einer Kabine befindet.
Ohne den Menschen wird es aber auch in Zukunft nicht gehen, um Schäden zu vermeiden, fachgerecht mit dem Holz umzugehen und zielgerichtet und sicher zu fällen. Mensch und Maschine ergänzen sich somit hervorragend.
Weitere Aspekte der Nutzfunktion
Das geerntete Holz wird vom Blomberger Stadtforst auf unterschiedlichen Wegen verkauft. Pro Jahr veräußern wir rund 4000 Festmeter.
In begrenztem Umfang bieten wir Brennholz für Endverbraucher*innen an. Dazu kommt die Vermarktung von Nadelstammholz und Laubstammholz, das an Sägewerke geht.
Für Industrieholz interessiert sich beispielsweise die Holzwerkstoffindustrie. Waldhackschnitzel und ein geringer Anteil Wertholz (für hochwertige Möbel oder Instrumente) runden unser Angebot ab.
Selbstverständlich ist der Blomberger Stadtforst aber auch die Heimat von vielen Wildtieren. Da aber Wald vor Wild geht, wie es der Gesetzgeber festgelegt hat, muss der Wildbestand waldangepasst sein.
Die Aufgabe der Regulierung des Bestands, um den Wald zu schützen und seine Verjüngung und Krisensicherung zu gewährleisten, erfüllt deshalb die Jagd.
Sie ist ganz entscheidend, da das Schalenwild keine natürlichen Feinde besitzt und in zu großer Masse die ökonomischen, vor allem aber die ökologischen Funktionen des Waldes nachhaltig gefährden würde.
In die Nutzfunktion des Stadtforsts lassen sich zudem der traditionelle Verkauf von Weihnachtsbäumen und Schmuckgrün in der Adventszeit eingruppieren.